Vielleicht lag die hohe Beteiligung der Vertreter an der Jahresversammlung auch daran, dass die wichtige Abstimmung zur Verschmelzung der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim EG mit der VR-Bank Gerolzhofen eG anstand. Dieser Verschmelzung haben alle 80 Vertreterinnen und Vertreter zugestimmt.
Ähnlich hoch mit 97,5 Prozent war übrigens die Zustimmung der Delegierten bei der Vertreterversammlung in Gerolzhofen gewesen. Die neue Genossenschaftsbank heißt VR-MainBank eG. Die Verschmelzung soll rechtlich zum 1. Januar 2022 erfolgen und technisch im November dieses Jahres vollzogen werden.
Die Fusion erfolgt im sogenannten Regionalmodell. Das heißt, dass sowohl die Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim als auch die VR-Bank Gerolzhofen als Zweigniederlassungen der VR-MainBank auftreten und ihren Namen, ihre Vorstände und Niederlassungen behalten.
Über die zukunftsweisende Fusionsentscheidung hinaus ging es im Rückblick auf das Geschäftsjahr der Raiffeisenbank Estenfeld-Bergtheim eG um sich jährlich wiederholende Tagesordnungspunkte. Dazu zählen die Feststellung des Jahresabschlusses, die Gewinnverwendung, die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie turnusgemäße Wahlen in den Aufsichtsrat.
Die beiden Vorstände Thomas Endres und Franz-Josef Hartlieb stellten wesentliche Kennzahlen vor. Die Bilanzsumme zum Jahresende 2021 ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent auf 441 Millionen Euro angestiegen. Das betreute Kundenanlagevolumen hat sich um 9,2 Prozent erhöht und den Stand von 628 Millionen Euro erreicht.
Auch die Kreditnachfrage entwickelte sich weiterhin positiv. Das Kreditvolumen stieg um 5,4 Prozent auf den Stand von 253 Millionen Euro. Der vermittelte Kreditbestand bei Verbundunternehmen erhöhte sich ebenfalls deutlich. In den letzten Jahren wuchs er auf 49 Millionen Euro an.
Trotz des steigenden Kundenvolumens im Einlagen- und Kreditbereich sank der Zinsüberschuss leicht auf 5,2 Millionen Euro. Das liegt vor allem an der anhaltenden Niedrig- und Negativzinssituation. Gestiegen ist der Provisionsüberschuss. Die allgemeinen Verwaltungsaufwendungen konnten konstant gehalten werden.
Stolz sind die Vorstände auf ihre solide Eigenkapitalausstattung. Sie hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Millionen Euro und damit auf 42 Millionen Euro erhöht. Wie sehr die Raiffeisenbank in der Region vernetzt ist, beweist die Verwendung der Ausschüttung der Gewinnsparlose. Im Jahr 2021 unterstützte die Bank heimische Vereine und Einrichtungen mit 45.280 Euro.
Turnusgemäß schieden Markus Bammes für den Bereich Oberpleichfeld und Püssensheim sowie Alexander Wolz für den Bereich Estenfeld aus dem Aufsichtsrat aus. Sie wurden von der Vertreterversammlung einstimmig wiedergewählt. Auch die Gewinnverwendung ist einstimmig beschlossen worden.
Viele Dankesworte wurden bei der Vertreterversammlung ausgesprochen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem „herausragendem Engagement“, für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat und dem Genossenschaftsverband Bayern e.V. und für die Eintracht mit den Geschäftspartnern, Kundinnen und Kunden.
„Das Geschäftsjahr 2021 war für uns zufriedenstellend“, erklärten die beiden Bankvorstände. Trotz der Fusion mit der VR-Bank Gerolzhofen werde jede Kundin und jeder Kunde sowie die Mitglieder der Genossenschaftsbank kaum Unterschiede spüren. „Wir bleiben in Estenfeld und Bergtheim vor Ort“, versicherte Vorstand Endres.
„Niemand muss wegen einer Beratung oder einem anderen Bankanliegen weitere Strecken als bisher in Kauf nehmen“, fügte sein Vorstandskollege Hartlieb hinzu. Auch an der Flexibilität und Schnelligkeit von Verfügungen durch die Entscheidungsträger vor Ort werde sich nichts ändern.